08. Spieltag - Freitag, 03.09.2010: FV Cölbe - TSV Amöneburg 3:0
Das mit Spannung erwartete Spiel des TSV Amöneburg in Cölbe wurde leider mit 3:0 verloren. Den Bergern merkte man das Fehlen von 7 Spielern an. Besonders ins Gewicht viel dabei das Fehlen von Michael Müglich, Philipp Somogyi, Martin Clasani, Manuel Schoner und Arthur Dautfest. Somit war Trainer Jo Kraus gezwungen, die Mannschaft erneut vollkommen neu auszurichten.
Im Sturm begann Nachwuchsspieler Jan-Niklas Schick neben Matthias Pape, in die Abwehrreihe wurde Nico Hermann zurückgezogen und Sascha Ferber (Foto links) begann erstmals in dieser Saison als Libero, dafür rückte Sebastian Knapp ins defensive Mittelfeld. Zum ersten mal in dieser Saison spielte David Neumann, er begann im rechten Mittelfeld. Steve Riedel musste erneut im linken Mittelfeld anfangen, seine Stärke liegt aufgrund seiner Schnelligkeit eigentlich im Sturm. Die neu formierte Mannschaft begann zunächst sehr defensiv, Cölbe spielte wie erwartet gleich mit einer offensiven Ausrichtung. Der neue Cölber Spielertrainer Nawid Saighani spielte erstmals in dieser Saison, er reihte sich in die Viererkette des FV ein und lenkte und dirigierte das Spiel der Cölber. Trotz optischer Überlegenheit des FV Cölbe ergaben sich zunächst keine Torchancen. In der 10. Minute stocke dem TSV Anhang und wohl auch der Mannschaft der Atem. Ein Cölber Spieler erreicht im 16er den Ball und dreht vom Tor weg zur sog. ungefährlichen Seite. David Neumann attackierte den Spieler übereifrig und Schiedsrichter Marcel Mayer vom VFL Neustadt entschied auf Strafstoß, den Florian Müller verwandelte. Die Berger waren nur kurz geschockt und agierten weiter kämpferisch stark in der Defensive. Cölbe behielt über die ersten 45 Minuten das Spielgeschehen stets unter Kontrolle, die Spielanlage war beeindruckend. Der TSV konnte weitgehend nur reagieren, trotzdem ergaben sich immer wieder Chancen durch Fernschüsse, die aber allesamt abgeblockt werden konnten oder am Gehäuse vorbei zogen. Jan-Niklas Schick war in dieser Phase des Spiels noch nicht in der Lage
Offensivaktionen zu zeigen, zu sehr war er in die Defensivarbeit eingebunden, so musste Matze Pape (Foto rechts) des Öfteren als Alleinunterhalter im Sturm agieren. In der Halbzeitpause war der TSV noch optimistisch, dass vielleicht doch noch etwas “geht“.
Der FV Cölbe war auch in Halbzeit 2 weiter spielerisch die reifere Mannschaft, der TSV war aber nun in den Offensivbemühungen zielstrebiger. Matze Pape wurde mit einem Zuckerpass von Spielführer Markus Arlt durch die Viererkette direkt vor dem gegnerischen Tor frei gespielt, der TSV Anhang hatte den Torschrei schon auf den Lippen, doch Schiedsrichter Mayer pfiff Abseits. Mit der Entscheidung mussten sich die TSV’ler abfinden, auch wenn sie diskussionswürdig war. Mit einem 1:1 wäre sicherlich nochmals Spannung ins Spiel gekommen, aber es musste kommen wie es in solchen Spielen typisch ist. Wieder in einer torungefährlichen Situation attackierte David Neumann in der 70. Minute einen Gegenspieler im Strafraum und erneut entschied der Schiedsrichter zu recht auf Elfmeter. Diesen verwandelte Daniel Neumann sicher zum 2:0, damit war die Vorentscheidung gefallen. Das Spiel hätte nun eigentlich relativ ruhig weiter laufen können.
Wir haben in den zurückliegenden Jahren nie die Leistung eines Schiedsrichters beurteilt. Alle Spieler, Verantwortliche und Fans wissen um das schwere Amt und jeder Verein ist froh, dass sich Mitglieder dieser Aufgabe stellen. Doch was sich Herr Mayer, der im Grunde über fast 70 Minuten eine ganz solide Leistung geboten hat, zum Schluss der Partie zurechtgepfiffen hat war kaum zu ertragen. Das Spiel hat Cölbe unterm Strich absolut verdient gewonnen, die beiden Elfer konnten gegeben werden und das Handspiel, dass dem 3:0 in der 90. Minute voraus ging kann man übersehen, es war ohnehin nicht mehr spielentscheidend. Aber nur noch überwiegend in eine Richtung zu pfeifen, mit gelben Karten um sich zu werfen und zwei Spieler (1x Amöneburg, 1x Cölbe) mit Rot vom Platz zu stellen, die sich in einem vollkommen normalen Zweikampf verstrickt hatten, das ist so nicht zu verstehen und auch kaum noch nachvollziehbar. Eine einfache Verwarnung der beiden ‚Kampfhähne’ hätte gereicht. Die Vereine kämpfen fast alle ums blanke Überleben, die Spielerdecken sind meist dünn und dann müssen sich Mannschaften mit Entscheidungen abfinden, die außer dem Schiedsrichter kein anderer auf dem weiten Geläuf nachvollziehen kann. Die Schiedsrichter leisten Woche für Woche sehr gute Arbeit, dass darf man an dieser Stelle anmerken. Fehlentscheidungen sind dabei so normal wie Fehlpässe und werden auch akzeptiert, aber wenn ein Fußballer den Ball z.B. 5-mal nacheinander in Richtung eigenes Tor drischt, dann kochen die Emotionen verständlicherweise hoch, das sind dann der “Fehlpässe“ zu viel des Guten. Ebenso verhält es sich mit häufigen Fehlentscheidungen von Schiedsrichtern. So eine Leistung bei einem wichtigen Spiel darf einfach nicht vorkommen.
Den Sieg hat sich der FV Cölbe durch seine spielerische Klasse absolut verdient und die Niederlage des TSV ist keinesfalls dem Schiedsrichter zur Last zu legen. Keine Entscheidung war spielentscheidend, dies wollen wir hier deutlich sagen. Aber Fairplay sieht anders aus, auch das muss hier gesagt werden. Trotz der Niederlage sollte sich die Mannschaft von Jo Kraus nun nicht unterkriegen lassen.
